Demo am 25. Mai: Solidarität mit Jess – Gegen Gewalt an trans* und queeren Menschen

Mai 18th, 2022
Der Hintergrund ist hellblau. Darauf sind Ringe in amaranthpink, weiß und  mayablau, den Farben der Transfahne. Auf dem Bild steht: SOLIDARITÄT MIT JESS. NEIN ZU GEWALT AN TRANS* UND QUEERS. DEMONSTRATION. START: HOLZMARKT, JENA. WANN: MITTWOCH, 25. MAI 2022, 16:00 UHR. Unten rechts ist eine Person in mayablauer und amaranthrosa Kleidung abgebildet, die die intersex*-trans*-inklusive Pride-Fahne hält.

Am 25. März 2022 wurde in Herne die 15 Jahre junge trans* Frau Jess brutal von Jugendlichen jüngeren Alters zusammengeschlagen.  Jess überlebte dies nur knapp und schwebte tagelang in Lebensgefahr. Nur durch Glück überlebte sie.Das junge Alter der Täter (12-13 Jahre) macht die Tat noch erschreckender. Es spiegelt vor allem wieder, wie stark Trans*feindlichkeit in der Gesellschaft verankert ist, wie das cis normative Patriarchat Menschen ausschließt, als feindlich markiert und bedroht.


Diskriminierung und Gewalt gegen queere, insbesondere trans* Personen sind alltäglich. So haben laut einer großangelegten EU Studie 35% aller trans* Personen in den letzten fünf Jahren physische Gewalt erlebt oder wurden mit Gewalt aufgrund ihrer Geschlechtsidentität bedroht. Im LGBT-Durchschnitt waren es 26 %. Laut einer deutschlandweiten Studie des LSVD haben 10 % der trans* Befragten in den letzten 12 Monaten Belästigungen und Gewalt erfahren. Jede fünfte befragte Person (19%) wurde in den letzten fünf Jahren angegriffen, weil sie trans* ist. Dabei fand rund die Hälfte der Angriffe auf offener Straße statt. 63% der Befragten wurde in den letzten zwölf Monaten mehr als einmal persönlich bedroht. In einer Befragung von Vielfalt Leben – QueerWeg Thüringen gaben 47% der LGBTIQ* Personen an in den letzten 12 Monaten Diskriminierung erlebt zu haben, 24% mehrfach. Am stärksten betroffen waren trans* Frauen, genderqueere Personen und nicht heterosexuelle Frauen. Die Stimmung in Thüringen ist gegenüber queeren Personen, wie die Studie „Queeres Deutschland 2015“ der Change Centre Foundation zeigt, im Bundesvergleich besonders schlecht. 


Dass Jena davon auch nicht ausgenommen ist, zeigt sich exemplarisch daran, dass Ende letzten Jahres das CSD-Banner angezündet wurde und vor wenigen Wochen das Solidarität-mit-Jess Banners vor der JG-Stadtmitte abgeschnitten wurde.


Wir sind wütend über den Zustand dieser Gesellschaft. Wir sind wütend über das Cistem, das trans* Menschen systematisch abwertet und ihnen ihre Existenz abspricht. Wir sind wütend, über die Normalität von Trans*feindlichkeit um uns herum. Trans*rechte sind Menschenrechte! Trans* Menschen und insbesondere trans* Kinder und Jugendliche müssen geschützt werden!


Und wir sind wütend über die Entpolitisierung des Angriffs auf Jess. Sie wurde nach der Tat von der Polizei misgendert. Die trans*feindliche und trans*misogyne Dimension des Angriffs wurde verschwiegen. Das darf nicht sein!


Am 25. Mai liegt der brutale Angriff auf Jess zwei Monate zurück. Lasst uns zusammen unsere Solidarität mit Jess zeigen, unsere Wut laut auf die Straße tragen und ganz klar das Problem benennen: Trans*feindlichkeit, Trans*misogynie und Queerfeindlichkeit.


Wir rufen zur Laufdemo „Solidarität mit Jess – Gegen Gewalt an trans* und queeren Menschen“ am 25. Mai um 16 Uhr auf.

Wir starten am Holzmarkt. Kommt am besten getestet und bringt eine Maske mit.

Solidarität mit trans* und queeren Menschen! Gerechtigkeit für Jess!

Wenn ihr Jess unterstützen wollt, indem ihr helft, die finanziellen Folgen des Angriffes auf sie mitzutragen, könnt ihr ja mal hier vorbeisehen: https://www.gofundme.com/f/zq3rp5-zurck-ins-leben

Ein Banner abschneiden ändert nix…

April 29th, 2022

TRANSRECHTE SIND MENSCHENRECHTE!

Auf dem Bild ist ein Banner zu sehen. Es weht über der Johannisstraße. Es ist gestaltet als trans Fahne: 5 Streifen, der oberste ist mayablau, darunter amaranthrosa, darunter weiß, darunter amaranthrosa, darunter mayablau. Darauf steht in schwarzen Großbuchstaben mit weißer, nach links versetzter Schattierung: TRANSRECHTE SIND MENSCHENRECHTE! SOLIDARITÄT MIT JESS

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dieser Woche wurde die Aufhängung unseres Transpis in der Johannisstraße mutmaßlich durchgeschnitten und das Transpi dadurch beschädigt. Gut sichtbar haben wir auf diesem die Solidarität mit Jess gefordert.

Jess wurde in der Nacht vom 25. März brutal von drei Jugendlichen zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass Jess den Angriff überlebt hat.  Die Motivation der Täter speiste sich aus Transfeindlichkeit und Misogynie (u.a. queer.de berichtete).

Mit unserem Transpi stellten und stellen wir uns auch weiterhin hinter Jess und alle trans Menschen, die immer wieder von Ausgrenzungen, Anfeindungen und Angriffen betroffen sind. Das ändert auch keine durchgeschnittene Schnur an unserem Transpi.

Eine Detailaufnahme vom oben gezeigten Transpi. Darauf ist zu sehen, dass die Schnur an der linken Seite des Transpis wohl durchgeschnitten wurde.

Transrechte sind Menschenrechte!

Die Sonne ist wieder da – wir starten in den Frühling durch!

März 29th, 2022

Der Winter ist so richtig rum und wir starten voll durch!

Pünktlich zum Wetteraufbruch haben wir in einer fetten Gemeinschaftsaktion in den letzten 2 Wochen unseren Innenhof neu gepflastert. Ein riesen Danke an alle, die dabei so fleißig unterstützt haben! Jetzt können wir endlich wieder das Tanzbein schwingen ohne auf Stolperfallen zu achten.

Es ist der neu gepflaserte Innenhof der JG zu sehen. Am Rand sind dicke Holzbohlen, dazwischen viele kleine feine helle Holzblöcke.

Auch wenn die Inzidenzen immer noch wahnsinnig in die Höhe schießen, ist bei uns einiges los. Wir achten aber darauf, dass sich auch in Bezug auf Corona alle Besucher*innen bei uns wohl und sicher fühlen können. Deshalb tragen wir weiter in Innenräumen Maske und achten auf Abstände.

Regelmäßig trifft sich Freitags unsere Briefe-Gruppe und auch die Gruppe zur kritischen Auseinandersetzung mit Männlichkeiten findet jede Woche statt.

Und natürlich ist Dienstags Inforunde! Solange das Wetter es erlaubt, auf unserem schicken neuen Pflaster.

Am Freitag hören wir uns hoffentlich im OKJ bei der Solisendung für die Seebrücke.

Kommende Woche sehen wir uns dann im Rahmen der Gedenken an Mehmet Kubaşik und Halit Yozgat an der Holzskulptur vor der JG.

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Am Sonnabend heißt es: Auf nach Gera!

März 24th, 2022

Für den 26.03., also den kommenden Sonnabend, hat die „Neue Stärke“ einen Aufmarsch in Gera angemeldet.

Das Bündnis Gera Nazifrei ruft zu einer Gegenkundgebung unter dem Motto „Nazis von der Straße fegen“ auf.

Im Hintergrund ist eine Demo zu sehen.
Davor steht auf pinken Kästen: Unsere Straßen. Unsere Stadt. Wir haben Nazis satt.
Nazis von der Straße fegen. 26.03.2022 Gera, ab 11 Uhr, Bahnhofsplatz Ecke Bielitzstraße

Lasst uns die Menschen in Gera unterstützen! Am besten ist es, zusammen hinzufahren und aufeinander aufzupassen – der passende Zug fährt am Sonnabend um 10:22 am Westbahnhof, Gleis 2 ab.

Im Hintergrund ist ein blaues Kachelmuster zu sehen. Auf lila Kästen steht mit schwarzer Schrift: Nazis von der Straße fegen! Gera, 26.03.2022; Bahnhofplatz Ecke Bielitzstraße, 11 Uhr.
Darunter ist eine Zeichung eines Regionalexpresses.
Darunter steht im selber Schrift: Gemeinsame Anreise aus Jena. 10:22 Uhr Westbahnhof, Treffpunkt 10:10 Uhr am Gleis 2
Am Montag ist Internationaler Tag gegen Rassismus…

März 19th, 2022

und wir wollen gemeinsam mit Euch und vielen anderen ein deutliches Zeichen in Jena setzen. Wir sehen uns hoffentlich um 16.30 am Faulloch!

Das Bild ist blau umrandet und hat einen schwarzen Hintergrund. In weißen Buchstaben steht: Internationaler Tag gegen Rassismus. 21. März 2022, Jena, 16:30 Uhr, Faulloch/ Johannistor. Darunter ist ein Straßenschild mit der Aufschrift "Anton-Wilhelm-Amo-Platz" abgebildet. Darunter steht: Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung mit symbolischer Platzbennenung auf! Rassismus tötet! - Grenzenlos solidarisch! Für einen ANTON-WILHELM-AMO-PLATZ in Jena!

Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung auf:

Am 21. März 2022 jährt sich der Internationale Tag gegen Rassismus zum 56. Mal. Die gemeinsame Positionierung und das Aufstehen gegen alle Formen von Rassismus sind immer noch notwendig!
So zeigten u.a. Anschläge in Halle und Hanau zuletzt, dass es eine ungebrochene Kontinuität rassistischer und antisemitischer Gewalt gibt. Und auch in der Mehrheitsgesellschaft lässt sich wieder eine Verfestigung von Einstellungen belegen, die extreme Rechte bei ihren Taten ermutigt. Rassismus und Antisemitismus sind alltägliche Zustände, welche strukturell und individuell in unserer Gesellschaft verankert sind.
Das antirassistische Netzwerk Jena ruft zur Kundgebung anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus auf, um ein deutliches Zeichen und ein klares „Nein“ gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus zu setzen. Hier sind alle gefragt, für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzutreten, sich hinter die Betroffenen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.
Das antirassistische Netzwerk Jena möchte den diesjährigen Internationalen Tag gegen Rassismus dafür nutzen, um auf die vielfältigen Spuren der kolonialen Gewaltgeschichte im Alltag aufmerksam zu machen. Für manche scheint dies ein verdrängter, zurückliegender Teil europäischer Geschichte sein, doch das System der Ausbeutung, Vertreibung und rassistischer Herabwürdigung wirkt größtenteils unreflektiert bis heute fort. Durch die Um- oder Benennung von öffentliche Orten und Straßen soll eine neue Erinnerungs- und Alltagskultur angestoßen werden, die sich aktiv damit auseinandersetzt. Es sollen die Perspektiven von marginalisierten Gruppen in unserer Gesellschaft, ehemals Kolonisierten, derjenigen die Widerstand geleistet haben und Menschen in der Diaspora sichtbar gemacht werden, um so ein neues Verständnis der Geschichte und Gegenwart in der Gesellschaft zu verankern.
Das antirassistische Netzwerk Jena fordert im Zuge dessen die offizielle Benennung des Platzes am Johannistor in Anton Wilhelm Amo Platz. Anton Wilhelm Amo gilt als erster afrodeutscher Akademiker. Er studierte in Halle und in Wittenberg, wo er 1734 auch promoviert wurde. Eine seiner wichtigsten Arbeiten widmete sich der Rechtsstellung Schwarzer Menschen in Europa. Amo wirkte im Jahre 1739 in Jena als Dozent der Philosophie. Um an Anton Wilhelm Amo zum Gedenken, und ihn als zu würdigenden Philosophen in Jena sichtbar zu machen, fordern wir die Benennung dieses Platzes nach Anton Wilhelm Amo.
Die Kundgebung ist am 21. März 2022, um 16:30 Uhr, am Johannistor in Jena. Wir rufen alle auf, sich mit dieser Forderung nach mehr öffentlicher Sichtbarkeit zu solidarisieren und gemeinsam ein Zeichen gegen jede Form von Rassismus zu setzen.
Die Kundgebung ist Teil der thüringenweiten Veranstaltungsreihe im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Film und Gespräch: Goldene Morgenröte, unser aller Angelegenheit

März 11th, 2022

Am Freitag dem 18. März um 19 Uhr präsentiert das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft den neuen, zweiten Film von Angélique Kourounis zur „Goldenen Morgenröte“ in der JG. Im Anschluss ist Zeit, mit der Filmemacherin und dem Filmautor ins Gespräch zu kommen.

Der aktuelle Film der Journalistin Angélique Kourounis ist eine Dokumentation über den Widerstand gegen die neonazistische Partei „Goldene Morgenröte“ in Griechenland, die Gewalt zum Mittel ihrer Politik machte und das Land in den Krisenjahren prägte. Im Film werden vielfältige Formen des Widerstandes und des Engagements gegen rechtsextreme und neonazistische Ideologien, die sich nicht nur in Griechenland, sondern auch in anderen europäischen Ländern verbreiten, beleuchtet. Anhand von Interviews mit Aktivist:innen, Betroffenen und politisch Verantwortlichen werden Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren.

„Goldene Morgenröte, unser aller Angelegenheit“ ist der zweite Film von Angélique Kourounis über die neonazistische Partei in Griechenland. Ihr Film „Goldene Morgenröte, eine persönliche Angelegenheit“ zeichnet den Aufstieg der Gruppierung nach und wurde vielfach ausgezeichnet. Er steht in deutscher Sprache online zur Verfügung. Mit dem neuen Film möchte Kourounis und ihr Team nun herausfinden, woran die Goldene Morgenröte konkret gescheitert ist.

Die Frage, wie eine Gesellschaft konkret mit einer rechtsextremen Bedrohung umgehen kann, ist freilich auch jenseits von Griechenland relevant.  Deshalb lädt der Film und die anschließende Diskussion dazu ein, Lehren aus dem griechischen Fall für das eigene Handeln zu ziehen.

Gerahmt wird das Screening durch eine kurze wissenschaftliche Einordnung von Maik Fielitz (IDZ) und der an den Film anschließenden Diskussion mit Filmemacherin und Autorin Angélique Kourounis und Autor Thomas Iacobi.

Weitere Informationen zur Entstehung des Films sowie erstes Filmmaterial sind auf der Webseite zum Film abrufbar.

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