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zigarettenstattspielzeug

 

Die Hilfswelle für Geflüchtete in ganz Deutschland scheint kaum abzureißen. Hygieneartikel, Spielzeug und Bekleidungsstücke sind an der Tagesordnung. Süßigkeiten, im vergleich zu Obst und Wasser, fast umstritten – werden aber noch mit einem Augenzwinkern akzeptiert. Doch wer denkt eigentlich an die RaucherInnen? Ein Großteil der Geflüchteten hat das 18. Lebensjahr bereits beendet und kommt aus einer traumatisierten Fluchtsituation in Deutschland an. Der Wunsch eine Zigarette zu rauchen, zusammen zu sitzen, in Kontakt zu kommen ist scheinbar unerreichbar. Abseits von horrenden Preisen, welche mit 144€ Taschengeld in den Erstaufnahmeeinrichtungen kaum finanzierbar ist sind es ja auch die ersten Hürden wo man denn einen Tabakladen des Vertrauens in der Provinz findet. Deswegen rufen wir auf Zigaretten statt Spielzeug zu spenden und auch dem Genuss und der Zivilisation eine Chance zu geben! Außerdem kommt man bei der gemeinsamen Zigarette mit einem Geflüchteten gleich miteinander in Kontakt, kann die eigenen Vorurteile abbauen und dem Menschen als Gegenüber begegnen. Einfach mal versuchen, es tut auch nicht weh!

Auch die Prinzessinnenreporter schloßen sich mit ihrem Artikel Rauchzeichen der Zivilisation der Forderung nach Zigaretten für Geflüchtete an und lieferten für uns auch eine klare inhaltliche Analyse der Thematik.

Und dann kommen Menschen, die tausende Kilometer weit vor Krieg, Klerikalfaschismus und Zerstörung geflohen sind, und kaum jemand kommt auf die Idee, diesen Leuten, unter denen sich viele Raucher befinden, ein paar Kippen anzubieten. Wie es menschlich und zivilisiert wäre. Aber Genuss, der notwendigerweise irrational sein muss im armseligen Bezugsrahmen der Gesundheitspolitik, oder gar Sucht gesteht man Refugees nicht zu. Da wird selbst die netteste freiwillige Helferin zur gar strengen Erzieherin und hält lieber Predigten über die Schädlichkeit des Tabakkonsums, als ein paar Stangen Rauchware rauszurücken. Das Rauchen verschwindet zusammen mit einer Kultur, der trotz allem immer noch so viel vernünftige Unvernunft und Widerstandsgeist innewohnte, dass man dem Chef halt täglich einige Rauchpausen abringen konnte und der Chef das auch zuließ weil er wusste, es mit Menschen zu tun zu haben.

Wenn ihr Zigarettenspenden abgeben möchtet, könnt ihr das in der JG-Stadtmitte (Johannisstraße 14, 07743 Jena) tun. Bitte gebt nur verschlossene Zigarettenpackungen ab und vergesst das Feuerzeug nicht! Die Zigaretten werden an Geflüchtete in Jena verteilt, welche in den unterschiedlichen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht wurden.